SPD Stadtverband Sinsheim

SPD-Landeschef Andreas Stoch regt überparteiliches Bündnis für Demokratie und Menschenrechte an

Vor rotem Hintergrund steht mit schwarzer Schrift auf weißem Grund: "Bündnis #FürDemokratie #FürMenschenrechte". Darüber ist eine weiße, gereckte Faust. Oben rechts ist in weiß das Logo der SPD Baden-Württemberg.

Der SPD-Landesvorsitzende Andreas Stoch hat ein überparteiliches „Bündnis für Demokratie und Menschenrechte“ für Baden-Württemberg angeregt. Alle demokratischen Parteien im Landtag, der DGB mit seinen acht Mitgliedsgewerkschaften, Wirtschaftsverbände, Kommunalverbände, Sozialverbände, Kirchen, Diözesen und Religionsgemeinschaften sowie zahlreiche zivilgesellschaftliche Verbände und Vereine haben bereits ihre Mitwirkung zugesagt.

Impulse für Sinsheim

Wie berichtet hat die SPD-Gemeinderatsfraktion dem Haushalt 2024 der Stadt Sinsheim zugestimmt, obwohl man die Gesamtplanung für unzureichend hält. SPD-Fraktionssprecher Jens-Jochen Roth erläutert die Hintergründe:

„Die von uns benannten Mängel sind seit Jahren bekannt, ohne dass sich etwas gebessert hätte. In der derzeitigen Situation geraten manch andere Themen wie medizinische Versorgung, Hausarztmangel, Wirtschaftsförderung, Jugendsozialarbeit, Sportentwicklungsplan, Tourismus, Kindergartenbedarfsplan, Wind- und Solarparks, Aufenthalts- und Lebensqualität bisweilen ins Hintertreffen. Ich nenne stellvertretend

Beispiel Digitalisierung/5G-Campusnetz
Transformation, Digitalisierung, 5G etc. stehen in unserer Gesellschaft ganz weit oben. Wir favorisieren daher, die Ausstattung unserer Schulen in Abstimmung mit den Schulleitern ist zügig und zielgruppenspezifisch voranzutreiben. Der Umgang mit neuen Medien ist heute auch Ausdruck von Kompetenz junger Menschen. Ein entsprechender Medienentwicklungsplan könnte hierbei unterstützend wirken.

Beispiel Stadtbusverkehr/ÖPNV

Der Sinsheimer Stadtbusverkehr ist eine Erfolgsgeschichte, die wir optimieren wollen. Statt über Kürzungen im Liniennetz zu schwadronieren

sollten wir mit Kreativität und Akribie herangehen, neues Fahrgastpotenzial zu erschließen, um die Attraktivität unseres Stadtbussystems zu stärken, Dazu gehört,die Verbindungslücke zwischen Waldangelloch und Weiler (Stichwort Altenpflegheim, Arztbesuche) zu schließen.

Aber auch die „Hardware“ ließe sich verbessern, beispielsweise durch den Einsatz von Midi-Bussen. Wünschenswert wäre vor allem der Einsatz von Elektrobussen und ein zeitgemäßes Informationssystem. Eine elektronische Anzeige am Bahnhof/Busbahnhof ist längst überfällig.

Beispiel Klimaschutzmanagement
Mit dem Klimaschutzkonzept liegt jetzt eine erste Dokumentation über den klimaschutzbezogenen Zustand von Gebäuden vor. So sehr wir dies begrüßen, beginnt die eigentliche Arbeit jetzt erst. Mit einem effektiven Klimaschutzmanagement gilt es aus unserer Sicht, einen Maßnahmenplan zu erstellen und umzusetzen.

Beispiel Elsenzhalle

Wir wollen und werden uns weiter dafür einsetzen, dass im Wiesental das Sport- und Freizeitgelände nicht entwertet wird und an dieser Stelle keine Wohnbebauung erfolgt. Es wäre eine fatale Fehlentscheidung, die auf Jahrzehnte nicht mehr zu korrigieren wäre.

Die Elsenzhalle mit dem Verkehrsübungsplatz ist eine Sinsheimer „Traditionseinrichtung“ die wir langfristig erhalten sehen wollen. Schon deshalb, damit die Dr.-Sieber-Halle nicht als Ersatz-Mehrzweckhalle abgewertet wird.

Beispiel Identität stiften

Die Wiederermöglichung des SNH-Kennzeichens wäre eine schöne Geste zum Jubiläum der Großen Kreisstadt Sinsheim gewesen – sie wurde verpasst!

Von den 33 Altkennzeichen in Baden-Württemberg gehört das SNH zu den letzten vier, die auf eine Freigabe warten. In Zeiten von Wirtschaftskrisen, klammen Kassen in der öffentlichen Verwaltung etc. halten wir dies nach wie vor für ein positives Signal für viele Bürger, ihr SNH wieder in die weite Welt zu tragen.

Zusammenfassend bleibt festzhalten, dass wir derzeit wenig Visionen und Entwicklungen erkennen, die Antworten geben und auf ein gut aufgestelltes „Sinsheim 2035“ blicken lassen.“

SPD Baden-Württemberg startet ins Wahljahr 2024

Andreas Stoch: „Nie war es wichtiger, laut für unsere demokratischen Werte einzustehen.“

Bei ihrem Jahresauftakt in Bad Boll stimmte sich die SPD Baden-Württemberg gemeinsam mit der Parteivorsitzenden Saskia Esken auf das Superwahljahr 2024 ein. „2024 wird ein Jahr der wichtigen Weichenstellungen. Rechte und rechtspopulistische Parteien bringen sich für die Europa- und die Kommunalwahl bereits in Stellung und versuchen, Stimmung zu machen. Wer, wenn nicht die Sozialdemokratie, sollte sich dem entschieden entgegenstellen?“, so der SPD-Landesvorsitzende Andreas Stoch. „Nie zuvor war es so wichtig, dass wir als Demokratinnen und Demokraten laut und klar für unsere Werte eintreten. Als SPD wollen wir an der Spitze einer solchen Bewegung stehen.“  

SPD-Fraktion zum Städt. Haushalt 2024

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

weil sich der Haushalt 2024 „von selbst aufstellt, da viele Projekte nicht mehr rückgängig zu machen sind,“ (O-Ton OB Albrecht) und damit die allermeisten Finanzmittel gebunden sind, hat die SPD-Fraktion sowohl dem städtischen Haushalt als auch dem Wirtschaftsplan der Stadtwerke zugestimmt.

Aber glücklich sind wir nicht, denn die Sorgen der Vergangenheit sind alle noch da:

Haushalt im „Krisenmodus“

Die Analyse ist nicht gerade ermutigend: „Die Lage ist mehr als angespannt, sie ist grottenschlecht, das Anspruchsdenken muss zurückgefahren werden“ – diese Floskeln werden nahezu Jahr für Jahr in den Haushaltsberatungen wiederholt. Konsequenzen werden aber nicht gezogen.

Dabei nehmen die Herausforderungen für unsere Große Kreisstadt in allen Bereichen immer weiter zu. Die angestoßenen Projekte wie die Generalsanierung der Kraichgau Realschule, der Wingertsbergschule, die neue Feuerwehrwache, die Pfohlhofbrücke in Steinsfurt, den Kindergarten Dühren sowie den Kindergarten in Steinsfurt binden über 30 Mio. Euro
Investitionen in den nächsten Jahren. Das nimmt jeglichen Gestaltungsspielraum.

Erdrückende Schuldenlast

Fakt ist, wir können aktuell nicht das Geld erwirtschaften, das unsere
Ausgaben deckt. Trotz restriktiver Haushaltsführung haben sich die Gesamt-Schulden auf 114 Mio EUR im Haushaltsplan weiter gesteigert. Der Schuldenstand hat damit nie dagewesene Dimensionen erreicht! 

Innenstadt droht Verödung
Bis zum Jahr 2030 wird voraussichtlich ein Drittel der Geschäfte in den Innenstädten schließen - der Onlinehandel nimmt weiter zu. Das Bild der Innenstädte wird sich daher in den nächsten Jahren gravierend verändern. Nur wer mit kreativen Konzepten gegensteuert und eine „erlebenswerte, lebendige und attraktive Innenstadt“ schafft, kann diesen Trend aufhalten.

Wohnraum ja – aber nicht im Wiesental
Bezahlbarer Wohnraum ist wichtig, den sehen wir aber nicht im Bereich Wiesental sondern an anderer Stelle in Sinsheim, z.B. bei nahegelegenen ÖPNV-Einrichtungen oder auch in der Werderstraße auf dem ehemaligen Magdeburger-Gelände. Einen 0815-Wohnbau mit hoher Massivität, wie er inzwischen an vielen Stellen in der Kernstadt und den Ortsteilen zu beobachten ist, wünschen wir uns allerdings nicht.

Bußgelder / Sicherheit

Mit 1,5 Mio. Bußgeldeinnahmen im Verkehrsbereich kalkuliert die Stadt Sinsheim. Folge einer drastisch gestiegenen Gebührenordnung,

die bei vielen die Frage aufwirft: „Sind alle Radarkontrollen wirklich aus Sicherheitsgründen notwendig, oder ist es einfach nur eine gute Einnahmequelle für die Stadtkasse?“

Feuerwehr vor Herausforderungen
Eine Verfügbarkeitsanalyse unter den Feuerwehren hat aufgezeigt, dass werktags tagsüber in großen Teilen des Stadtgebietes ein Personaldefizit besteht. Demgegenüber stehen Einsatzszenarien wie z. B. Unwetter, Wald-/Vegetationsbrände oder Verkehrsunfälle, die die Wehr der Kernstadt zukünftig noch mehr fordern und die Zahl der hauptamtlichen Einsatzkräfte erhöhen wird.

Verwaltungsstrukturen / Personal
Mit unserem ausführlichen Strukturpapier haben wir Vorschläge und Ideen unterbreitet, die eine neue Verwaltungsstruktur mit flacher Hierarchie und eine neue Dezernatsstruktur mit weniger Bürokratie ebenso beinhalten.

Auch wenn sich unsere Erwartungen bislang nur bedingt erfüllt haben, begrüßen wir die Ausschreibung einer Beigeordnetenstelle ausdrücklich.

Demokratie stärken
Die Diskussionen und der Bürgerentscheid rund um das Thema „Unechte Teilortswahl“ haben unsere Demokratie belebt – weshalb wir sie auch ausdrücklich begrüßt haben. Die differenzierte Auseinandersetzung und gute Argumente blieben dabei allerdings oft auf der Strecke. Das muss ebenso nachdenklich stimmen wie die Tatsache, dass letztlich nur 23% der Wahlberechtigen beim Bürgerentscheid ausgereicht haben, einen Beschluss zu kippen, den der Gemeinderat immerhin mit 60%iger Mehrheit (27:18) gefasst hatte.

23 Prozent haben also dafür gesorgt, dass der Gemeinderat jetzt noch größer werden kann, dass Endlosdiskussionen die Regel werden, während Rechtssicherheit, einfacheres und gerechteres Wahlverfahren in Sinsheim weiter auf sich warten lassen. Wir werben deshalb für offenen Austausch und mehr Gemeinsinn – eine „Wertediskussion“, die zusammenführt und die Stadt voranbringt. Man darf gespannt sein, ob der Elan der Bürgerbeteiligung sich auch bei der Kommunalwahl positiv bemerkbar macht.