SPD Stadtverband Sinsheim

Umbenennung der Hauptschulen ein Etikettenschwindel

Veröffentlicht am 02.12.2008 in Landespolitik

Probleme des dreigliedrigen Schulsystems nicht gelöst
Die SPD-Landtagsfraktion begrüßt die Einsicht von Kultusminister Rau, dass die Hauptschule als eigenständige Schulart keine Zukunft mehr hat, hält die geplante Umbenennung derHauptschule in Werkrealschule indes für einen
Etikettenschwindel.

Die Probleme des dreigliedrigen Schulsystems könnten dadurch nicht gelöst werden, sagte der SPD-Abgeordnete und Vorsitzende des Schulausschusses im Landtag, Norbert Zeller. Zeller: „Bereits heute ist etwa jede dritte
Hauptschule im Land auch Werkrealschule, ohne dass sich dadurch die Akzeptanz dieser Schulart bei den Eltern, den Schülern und der Wirtschaft entscheidend verbessert hätte.“

Der Werkrealschulabschluss sei lediglich auf dem Papier dem Realschulabschluss
gleichwertig. Das bloße Auswechseln des Türschildes „Hauptschule“ durch das neue Schild „Werkrealschule“ werde die Bildungschancen der jungen Menschen, die diese Schulart besuchen nicht verbessern.

Verbindliche Grundschulempfehlung abschaffen
Auch die Umbenennung der Grundschulempfehlung für die Hauptschule in eine Empfehlung für die Werkrealschule bleibe wirkungslos. Die SPD will stattdessen die verbindliche Grundschulempfehlung abschaffen und die Beratung der Eltern bei der Wahl der weiterführenden Schule in den Mittelpunkt rücken.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist laut Zeller, dass jede Hauptschule den echten
Realschulabschluss anbieten können soll. Außerdem soll nach dem Willen der SPD jede Schule die Freiheit haben, sich zur Gemeinschaftsschule mit einem neuen pädagogischen Konzept weiterzuentwickeln.

Gymnasialen Zweig zu integrieren, sieht Landesregierung nicht vor
Dazu gehöre auch die Option, einen gymnasialen Zweig zu integrieren. Dies
erfordere eine bessere individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler durch bessere Lernbedingungen und zusätzliches pädagogisches Personal. „Genau dies sehen die Pläne der Landesregierung aber nicht vor“,
kritisierte Zeller.
Quelle: www.spd.landtag-bw.de