SPD Stadtverband Sinsheim

Adäquate Krankenversorgung in der Fläche steht auf der Kippe!

Veröffentlicht am 01.09.2008 in Pressemitteilungen

"Die Ziele des Aktionsbündnisses "Rettung der Krankenhäuser" finden meine uneingeschränkte Unterstützung" und ich stehe auch vollinhaltlich hinter der für den 9. September beim Kreiskrankenhaus Sinsheim geplanten Protestaktion gegen die seit Jahren unangemessen restriktive Deckelung der Krankenhausfinanzierung. So Helmut Beck, stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der Gesundheits- u. Pflegeeinrichtungen des Rhein-Neckar-Kreises (GRN) und Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. Das Maß an finanziellen Zumutungen ist am Überlaufen und ohne den Kreis als Gesellschafter könnte der Krankenhausbetrieb und damit die Versorgung in der Fläche nicht mehr sichergestellt werden. Millionenbeträge mußte der Kreis in den zurückliegenden Jahren für seine Gesundheitseinrichtungen zuschießen und ein Ende ist nicht abzusehen. Auch für das Jahr 2009 muss im Kreishaushalt ein Betrag von 4,5 MIO ? für Investitionen in diesem Bereich eingestellt werden. Die massiv angestiegenen Energiekosten sowie die (berechtigten) Tarifsteigerungen können schon seit Jahren nicht mehr aus dem Ertrag finanziert werden, so Helmut Beck.

Die Möglichkeiten für strukturelle Maßnahmen zur Verbesserung der finanziellen Situation sind ausgeschöpft; mehr ist insbesondere dem Pflegepersonal aber auch den Ärzten nicht zumutbar. Die adäquate Versorgung der Patienten kann nur noch durch ein hohe Belastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sichergestellt werden. Wird dies zu einem Dauerzustand, können Risiken nicht ausgeschlossen werden. Die Gründe für diese Situation liegen für Helmut Beck jedoch nicht ausschließlich im finanziellen Bereich. Das Geld ist vorhanden, schließlich hat der "Gesundheitshaushalt" fast das Volumen des Bundeshaushaltes; es kann aber in vielen Bereichen aufgrund überzogener bürokratischer Vorschriften nicht effektiv eingesetzt werden.

Als drastisches Beispiel hierfür führt Helmut Beck die Pflicht zur Protokollierung tausender einzelner Vorgänge an, die einen unvorstellbaren Zeitaufwand erfordert; Zeit die man besser für die Patientenversorgung einsetzen könnte, wenn man dies nur dürfte.