Wir erinnern uns - Der 9. November, ein Schicksalstag für unser Land und Europa

Veröffentlicht am 29.10.2018 in Stadtverband

Am 9. November 1848 wurde der Abgeordnete des ersten demokratischen Parlaments der Paulskirche in Frankfurt Robert Blum in Wien erschossen. Mit ihm starb die Hoffnung auf demokratische Verhältnisse im Herzen Europas. Am gleichen Tag im Jahre 1918 rief nach dem großen europäischen  ersten Weltkrieg Philipp Scheidemann die Republik in Berlin aus. Am 9. November 1923 und 1938 wurde diese Hoffnung zerstört. Zwar konnte der Hitler-Putsch in der Weimarer Republik noch abgewendet werden, in der Reichs-pogromnacht 1938 zeigte der Nationalsozialismus endgültig sein menschenverachtendes Gesicht.  Ein Jahr später wurde Europa erneut in einen Krieg verwickelt.

Nach dem zweiten Weltkrieg war die Idee eines vereinigten, demokratischen Europas der einzige Weg zu einem dauerhaften Frieden. Es galt die Einsicht des französischen Staatspräsidenten, jeder Nationalismus bedeutet Krieg. Für unser Land war der zweite Weltkrieg mit seinen Spätfolgen am 9. November 1989 mit dem Fall der Mauer endgültig beendet.

 

Die Erinnerungen an jenen denkwürdigen 9. November beweist einmal mehr, wie aktuell die Vision eines vereinigten, demokratischen Europas ist. Europa ist mehr als ein gemeinsamer Markt. Europa ist ein Projekt gemeinsamer demokratischer und humaner Werte. Ohne sie ist auch in Zukunft ein Leben in Frieden und Wohlstand nicht möglich. Darum laden die Sinsheimer Gruppen und Parteien Bündnis 90-Grüne, das Bündnis für Toleranz, CDU, Freie Wähler und SPD zu einer Veranstaltung  auf dem Kirchplatz in Sinsheim „Vergangenheit und Zukunft ein. Die Erinnerung an die Katastrophen und Aufbrüche, die mit dem 9.November verbunden sind, soll uns befähigen gemeinsam für ein vereintes Europa einzutreten. Begrüßt werden Sie von Oberbürgermeister Jörg Albrecht. Kommen Sie am 9. November um 19.30 Uhr auf den Kirchplatz. Unter anderem wird die Ausrufung der Republik von Philipp Scheidemann noch einmal szenisch vorgetragen. Die Veranstaltung findet zeitlich  im Anschluss an die Gedenkfeier zur Reichspogromnacht auf dem Synagogenplatz statt. Im Raum der IG-Metall können die Besucher gerne das Erinnerungscafe besuchen.