3,5 Prozent Wirtschaftswachstum in Baden-Württemberg

Veröffentlicht am 24.01.2006 in Landespolitik

SPD fordert „ordentlichen Lohnabschluss“ in der Metall- und Elektroindustrie – 3,5 Prozent Wirtschaftswachstum in Baden-Württemberg

Ute Vogt: „Die Beschäftigten haben einen fairen Lohn für ihre gute Arbeit verdient“

Die SPD-Spitzenkandidatin Ute Vogt hat angesichts der positiven Konjunkturentwicklung in Baden-Württemberg vor der anstehenden Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie ei-nen „ordentlichen Lohnabschluss“ für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Südwes-ten gefordert.

„Die 900 000 Beschäftigten in der metallerzeugenden und verarbeitenden Industrie, im Fahrzeug- und im Maschinenbau sowie im Bereich der Elektrotechnik haben ein Recht auf einen fairen Anteil am Erfolg ihrer Arbeit. Ihre Betriebe sind auf den Weltmärkten so erfolg-reich wie noch nie. Das zeigen die riesigen Zuwächse bei den Aufträgen aus dem Ausland“, erklärte die SPD-Landesvorsitzende. „Daran wird auch deutlich, wie absurd die Lohnsen-kungsstrategien eines Günther Oettinger sind.“

Vogt verwies auf heute veröffentlichte Daten des statistischen Landesamts, die für das ers-te Quartal 2006 ein reales Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent in Baden-Württemberg erwarten lassen. Treibende Kraft dieses Aufschwungs ist dabei wieder einmal das Aus-landsgeschäft. So haben sich die Industrieaufträge aus dem Ausland zwischen September und November 2005 um 22 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum erhöht. „Diese Zahlen zeigen, dass die baden-württembergischen Industrieunternehmen in-ternational so wettbewerbsfähig sind wie noch nie“, so die SPD-Chefin.
Der heute veröffentlichte Konjunkturbericht der Statistiker zeige gerade für die industriellen Schlüsselbranchen Baden-Württembergs seit Sommer 2005 einen deutlichen Anstieg der Auftragseingänge. „Wer jetzt wie Herr Oettinger noch eine Senkung der Stundenlöhne for-dert, der ist vollkommen auf dem Holzweg“, so Vogt. „Die Beschäftigten haben einen fairen Lohn für ihre gute Arbeit verdient. Das ist schlussendlich auch im Interesse der Arbeitge-ber.“

Die SPD-Politikerin wies darauf hin, dass nach einer Studie des Karlsruher Fraunhofer Ins-tituts für System- und Innovationsforschung der Lohnanteil an den Bruttoproduktionskosten des verarbeitenden Gewerbes durchschnittlich nur 25 Prozent betrage. In der Metall- und Elektroindustrie seien es nach Angaben der IG-Metall sogar nur 17 Prozent.

Viel entscheidender als die Lohnkosten sind nach Ansicht der SPD daher die Materialkos-ten, die laut Fraunhofer Institut mit 40 Prozent zu Buche schlagen. „Wir brauchen keine Lohnsenkungsstrategie, sondern eine langfristige Strategie zur Steigerung der Material- und Energieeffizienz in unserer Industrie“, sagte Vogt. „Hier gibt es große Potenziale, die wir durch ein besonderes Förderprogramm ‚Materialeffizienz’ für kleine und mittelständi-sche Unternehmen heben wollen. Wir brauchen hier einen gezielten landespolitischen Im-puls.“

Andreas Reißig
Pressesprecher

 
 

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