Unser Rudi ...

Veröffentlicht am 09.11.2022 in Ortsverein

Wir trauern um RUDI HELLWIG, der nach schwerer Krankheit unerwartet schnell mit nur 67 Jahren verstarb. Er war ein Sozialdemokrat, wie man ihn sich wünscht: offenherzig, freundlich, geradeheraus, zupackend, immer im Dienst der Sache, loyal und zuverlässig. Rudi selbst war frei von Allüren und hegte keine politischen Karriereabsichten. Umso mehr hat er sich, wo er konnte, uneigennützig engagiert, für die Sozialdemokratie und für den Erfolg der jeweils Kandidierenden. Halbe Sachen waren nicht sein Ding.

Antrieb dafür mag der Mangel an Freiheit gewesen sein, den er als "Banater Schwabe" im Rumänien Ceausescus erfahren musste. Aber das Schicksal war ihm hold: Mit Glück gelang ihm die Zulassung zur Universität Temeschwar und mit Fleiß & Können der Abschluss zum Diplomphysiker - sein Sprungbrett in den Westen. 1983 kam er nach Sinsheim, wo er in dem als 'Telequarz' bekannten Neckarbischofsheimer Unternehmen bis zum Ruhestand als Software-Entwickler arbeitete.

Außer für Menschen konnte sich Rudi -neben Sport und Musik- besonders für Politik begeistern. Er unterstützte die Betriebsratsarbeit und trat nach den Wahlkämpfen der 1990er Jahre am 1. März 1997 der SPD bei. Schon bald wurde er in den örtlichen Vorstand gewählt, dem er nahezu zwei Jahrzehnte angehören sollte. Der SPD Sinsheim diente er u.a. 2003-2010 als Vorsitzender. Schon früh engagierte er sich auch im SPD-Kreisverband und wurde über viele Jahre als Delegierter zu Landesparteitagen entsandt. 2007 gelang ihm der Sprung in den Kreisvorstand, zuletzt gar als stellvertretender Kreisvorsitzender.

Rudis Organisationstalent kam bei Wahlkämpfen besonders zum Tragen: Als Organisator und mitunter auch Wahlkampfleiter prägte er die meisten SPD-Kampagnen zwischen 2004 und 2016 - in Sinsheim und darüber hinaus. Hektik und Pannen brachten ihn nicht aus der Ruhe. Er behielt stets die Übersicht und die Nerven.

Mit Ende der Berufstätigkeit -und wohl auch aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit- trat er in die zweite Reihe zurück. Trotzdem war er immer präsent, vor allem bei Heimspielen der TSG Hoffenheim. Seine ruhige, unaufgeregte Art, sein Mutterwitz und sein freundlicher Charakter wird allen fehlen, die ihn kannten.

Die SPD in der Region hat ihm einiges zu verdanken.