30.09.2015 in Stadtverband

Ex-OB Geinert zu Gast bei der Sinsheimer SPD und MdL Thomas Funk Griechenland-Krise im Schatten des Flüchtlingsthemas et

 

Einen hochkarätigen Referenten hatte die Sinsheimer SPD zu Gast. Rolf Geinert, der ehemalige Sinsheimer OB berichtete von seiner Tätigkeit als kommunalpolitischer Koordinator in Griechenland. Sichtlich beeindruckt von dessen Expertise zeigte sich der Stadtverbandsvorsitzende Harald Blum. „Mit der Wahl am Sonntag wird Griechenland sich seinen Platz in den Medien zurückholen“ formulierte er zu Beginn und wies darauf hin, dass man am Thema Griechenland sehe, wie sehr die Flüchtlingsthematik das Geschehen in der Medienlandschaft aktuell dominiere. Es zeige sich, dass die Herausforderungen riesig seien, mit vereinten Kräften aber gemeistert werden könnten. Mit einem Augenzwinkern war zu Vernehmen, dass die Bundespolitik ja nun aus der Sommerpause zurück sei und nun hoffentlich bald noch mehr als bisher alle politischen Kräfte vereint sich den Herausforderungen stellen. Für Wahlkampf eigne das Thema sich nur bedingt und man hoffe, die CDU beherrsche sich, der populistischen Versuchung zu widerstehen, auf dem Rücken Notleidender auf Stimmenfang zu gehen.
Den Umgang der Griechen mit Flüchtlingen lobte Geinert in seinem Vortrag als unaufgeregt. „Wenngleich Verwaltung sonst nicht zu den herausragendsten Stärken in Griechen zählt, muss man hier eindeutig sagen, dass das meist ordentlich gelingt“, so der Fachmann. Neben der nötigen Verbesserung der wirtschaftlichen Lage und der Optimierung der Verwaltung nannte Geinert „Bildung, Energie und Solidarität“, die helfen könnten, das Land voran zu bringen in diesen schwierigen Zeiten. „Gelingt es außerhalb Athens und Thessalonikis mit Hilfe von Landwirtschaft und Tourismus noch recht gut, Strukturen am Laufen zu halten, so bestehe in den beiden großen Zentren großer Bedarf an Angeboten für die Menschen, ihr Leben vernünftig zu gestalten. Auch etwas spezieller Punkte, wie die thermische Abfallverwertung oder neue Tourismuskonzepte für die Zeit von September bis Mai fanden Erwähnung in einem packenden Vortrag.
MdL Thomas Funk bedankte sich herzlich für den spannenden Beitrag und merkte sichtlich inspiriert an, dass er an diesem Abend Dinge mitgenommen habe, die ihm selbst bei Delegationsreisen vor Ort nicht so begegnet waren. „Es ist eine spannende Sicht der Dinge, die weiterhelfen kann, Probleme vor Ort zu erkennen und zu bekämpfen“, so der Parlamentarier.
In einer regen Fragerunde kamen viele der Gäste zu Wort. Man war sich einig, dass das Land nach der Wahl zur Ruhe kommen müsse und es gelingen müsse, die Eliten des Landes am Aufbau eines gerechten Allgemeinwesens zu beteiligen. „Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität sind eben nicht nur in Baden-Württemberg wichtig, sondern überall auf der Welt“, brachte Funk es in einem Schlusswort auf den Punkt.

06.09.2015 in Stadtverband

Motto der AWO-Ortsranderholung 2015 „Die Welt zu Gast in Reihen“

 

Abschluss einer zweiwöchigen erfolgreichen Jugendfreizeit.

Reihen (mf) – Seit sechs Jahren wird die Ortsranderholung in Reihen von der Gründerin Magdalena Fritz durchgeführt. Auch dieses Jahr feierten alle fröhlich und in guter Stimmung den erfolgreichen Abschluss der AWO (Arbeiterwohlfahrt Sinsheim) - Ortsranderholung. Ganz wichtig war, dass alle Kinder gesund und unverletzt das manchmal abenteuerliche Programm überstanden haben und dies oft bei tropischer Hitze. Ausflüge zum Holiday Park Hassloch, Tierpark Schwarzach und Badewelt Sinsheim waren absolute Höhepunkte. Ein Projekt der Kinder war die Darstellung der Probleme der einzelnen Kontinente. Mit kurzen Erklärungen trugen sie ihre Ergebnisse, die sie in diesem Projekt erarbeitet hatten vor. In einem anderen Workshop hatten sie spezifische Wahrzeichen der einzelnen Kontinente gebastelt. Die Teamer, selbst noch Jugendliche, Kenneth Langbein, Lea Funk, Sandra Deutschle, Yannis Langele, Anastasia Karobegnikor und Katharina Gaitkovkiy leisteten hervorragende Arbeit. Bei den Ausflügen war immer ein Elternpaar oder Erwachsene dabei. Schon das morgendliche Frühstück sorgte für kulinarische Überraschungen. Anja Muth, die gute Seele und künftige Leiterin der Ortsranderholung sorgte mit ihrer Familie ehrenamtlich für das leibliche Wohl der 36 Kinder und Helfer. Toralf Hinze vom Mühltalrestaurant, nur einen Steinwurf entfernt, ergänzte dies professionell wie immer mit einem leckeren Mittagsmahl. Die Eltern der Kinder waren natürlich auch eingeladen und sie freuten sich ganz besonders über ihre Zöglinge, die immer gut behütet und versorgt waren.

Anja Muth mit ihren sieben Familienmitgliedern übernahm den Auf - und Abbau der Grillstation und auch die vollständigen Reinigungsarbeiten der vom SV Reihen überlassenen Räumlichkeiten und der Außenanlage.

Die Begrüßung und die Bekanntgabe der vielen Spender, ohne die die Veranstaltung kaum durchzuführen wäre, erfolgte durch Claus Reimann. Gerne verwies er auf die umfangreichen organisatorischen Aufgaben von Anja Muth und Magdalena Fritz. Es gab an dieser Stelle viel Beifall für alle, die zu diesem großen Erfolg beigetragen haben.

SPD-Landtagsabgeordneter Thomas Funk, ebenfalls Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, ließ es sich nicht nehmen, den Organisatoren der 6. AWO-Ortsranderholung zu danken und ihnen weiterhin viel Erfolg im Interesse der Kinder und deren Familien zu wünschen. SPD-Altstadtrat Adolf Skrobanek befand sich auch dieses Jahr unter den Gästen und überzeugte sich von einem überaus aktiven sozialen Ortsverein, dem er noch viel Zuwachs an Mitgliedern und ehrenamtlichen Helfern wünschte.

AWO-Vorsitzender Günter Winnes überreichte als Dank und Anerkennung Anja Muth und Magdalena Fritz je einen Blumenstrauß und ein Weinpräsent.

 

Ihre Wünsche für 2016: Zuwachs an Mitgliedern des AWO-Ortsvereins Sinsheim, frühzeitige Gewinnung von Teamern und natürlich viele, viele Spenden von Firmen, Geschäften, sozialen Vereinen und Privatpersonen. Ohne diese, ist das nicht zu stemmen.

Deshalb nochmals an alle, die uns unterstützt haben, DANKE und vergelte es Gott.

Bei noch größerer Unterstützung und ehrenamtlicher Mitarbeit lässt sich die Ortsranderholung sicherlich auch auf Flüchtlingskinder ausdehnen. Das wäre schön und erstrebenswert. Wenn schon das Motto: „Die Welt zu Gast in Reihen“, dann haben wir die Möglichkeit, diese Kinder aus aller Welt einzuladen.

03.09.2015 in Stadtverband

SPD bescheinigt DRK tolle Flüchtlingsarbeit

 
SPD bescheinigt DRK tolle Flüchtlingsarbeit

auf dem Foto (v.l.n.r.):
DRK-Bereitschaftsleiter Patrick Bräunling sowie SPD-Stadtverbandsvors. Harald Blum, MdLs Charlotte Schneidewind-Hartnagel, Thomas Funk, Dorothea Vogt

 

MdLs Funk und Schneidewind-Hartnagel besuchen gemeinsam mit dem Stadtverband Sinsheim die Messe Halle 6.
 
Als SPD-Stadtverbandsvorsitzender Harald Blum und seine Stellvertreterin Dorothea Vogt zusammen mit den Wahlkreisabgeordneten Thomas Funk (SPD) und Charlotte Schneidewind-Hartnagel (Grüne) sich persönlich ein Bild von der provisorischen Flüchtlingsunterkunft in der Sinsheimer Neulandstraße machen, ist die Atmosphäre in der Messehalle 6 ruhig und entspannt. Es riecht gut und ist sehr sauber – darauf achtet die Einsatzleitung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und wird dabei auch von vielen Flüchtlingen unterstützt. „Kaum zu glauben“, stellen Blum und Vogt freudig fest, „wenn man bedenkt, dass hier momentan mehr als Tausend Menschen aus über 40 Nationen untergebracht sind.“
 
Bekanntlich sah sich die Landesregierung aufgrund der rasant ansteigenden Flüchtlingszahl kurzfristig gezwungen, auch in Sinsheim übergangsweise eine sogenannte „Bedarfsorientierte Erstaufnahmeeinrichtung“(BEA) für Flüchtlinge zu schaffen. Nachdem die Messegesellschaft Sinsheim dafür die Messehalle 6 zur Verfügung gestellt hatte, schufen die regionalen Kräfte von THW und DRK binnen kürzester Zeit die Voraussetzungen. Sie organisierten Feldbetten, Catering, mobile Duschen, Waschmaschinen und richteten mit 1.600 Meter Sichtschutz Schlafquartiere mit je 10-12 Feldbetten ein.
 
Wie die Besucher erfuhren, gibt es daneben auch noch Räume für Sprachunterricht, Babyversorgung, Ladestationen für Handys und zum Gebet. Unterstützt werden die DRK-Mitarbeiter von etlichen Flüchtlingen, die ihre Hilfe anbieten und natürlich von vielen ehrenamtlichen Helfern aus Sinsheim und der Umgebung. „Die Hilfsbereitschaft ist bewundernswert und verdient unser aller Respekt“, lobte  Blum während die Abgeordneten unterstrichen: „Dieser positive Verlauf ist ermutigend und stimmt optimistisch für die kommenden Wochen. Die gute Zusammenarbeit vor Ort funktioniert hervorragend.“
 
Laut MdL Thomas Funk ist allerdings eine Entspannung der Flüchtlingssituation nicht in Sicht. Kriege, Armut und Terror treiben immer mehr Menschen in die Flucht – derzeit fast 60 Millionen weltweit. Allein im August rechnet man in Baden-Württemberg mit über 14.000 Neuzugängen, doppelt soviele wie im Juli. Für das ganze Jahr wird nach den deutlich korrigierten Prognosen der Bundesregierung im Südwesten mit nahezu 100.000 Menschen zu rechnen sein.
 
„Das ist das Vierfache des Vorjahres und bringt Kosten von etwa einer Milliarde Euro pro Jahr für das Land mit sich“, so Funk, der auch Vorsitzender des Europaausschusses im Landtag ist. Er unterstrich: „Wer da mit Schuldzuweisungen und bürokratischen Klein-Klein daherkommt, hat den ‚Knall‘ nocht nicht gehört. Tatsächlich aber laufen wir Gefahr, auf einen Flüchtlingsnotstand zuzusteuern, wenn sich in Berlin und Brüssel nicht bald etwas tut.“
 
Umso größer ist die Freude, dass durch die Ausweitung der Aufnahmekapazitäten, ein Wohnungsbauprogramm, Sprachkurse sowie Fördermöglichkeiten zur Integration in den Arbeitsmarkt Baden-Württemberg bei allen Schwierigkeiten relativ gut dasteht. „Und Sinsheim trägt dazu bei“, bedankten sich die Sozialdemokraten herzlich bei den Helfern vor Ort.

18.08.2015 in Stadtverband

Hoher Besuch im Flüchtlingsheim Steinsbergstraße

 
Ministerin Öney würdigte Vor-Ort-Anstrengungen.

Hoher Besuch im Flüchtlingsheim Steinsbergstraße
Ministerin Öney würdigte Vor-Ort-Anstrengungen.  

In der Fohlenweide, in der Steinsbergstraße und an der Alten Waibstadter Straße residieren sie, die rund 600 Flüchtlinge, die mittlerweile in Sinsheim untergebracht sind. Grund genug für den SPD-Landtagsabgeordneten Thomas Funk (SPD), die Integrationsministerin Bilkay Öney zum Vor-Ort-Gespräch einzuladen. Zum wiederholten Male informierte sich damit Baden-Württembergs Integrationsministerin über die Flüchtlingsunterbringung in Sinsheim und zeigte sich beeindruckt von den Anstrengungen, die in der Elsenzstadt unternommen werden.

„Hilfsbedürftige Menschen muss man helfen“, unterstrich die Ministerin, zeigte aber viel Verständnis für die aktuell schwierige Situation der Kommunen: Aktuell suchten 1700 Flüchtlinge täglich Zuflucht in Baden-Württemberg, soviele waren es 2006 im ganzen Jahr.

Bevor die Integrationsministerin die neue Unterkunft in der Steinsbergstraße in Augenschein nahm, besichtigte sie beim Übergangswohnheim Fohlenweide den mittlerweile errichteten Zaun am Bahndamm, wo im April 2011 ein zweijähriger Junge beim Spielen an den Gleisen von einer S-Bahn erfasst und getötet worden war. „Bleibt zu hoffen, dass dieser Zaun die Wiederholung eines derartigen Unglücks verhindert“, wünschte Ministerin Öney.

In der Steinsbergstraße beherbergt die ehemalige Dienststelle der Autobahnpolizei seit Kurzem 120 Flüchtlinge verschiedener Herkunftsländer wie etwa Syrien, Irak, Somalia, Pakistan, aber auch Albanien. Gerade erst hatte es sich auch Alt-Stadtrat Adolf Skrobanek im Rahmen eines Vor-Ort-Termins mit OB Sinsheims und Landrat-Stellvertreter Joachim Bauer nicht nehmen lassen, seine alte Wirkungsstätte, in der er zwanzig Jahre lang Revierleiter der Autobahnpolizei war, zu besuchen.

Die Verhältnisse in dem großen Gebäude sind für die Aufnahme von Flüchtlingen geradezu ideal. Es sind genügend Toiletten, Waschräume und Küchen vorhanden. Zwar müssen noch verschiedene handwerkliche Arbeiten verrichtet werden, aber es läuft alles nach Plan. Hausmeister Zimmermann hat die Dinge im Griff und wird unterstützt von einzelnen Arbeitswilligen, die für Sauberkeit und Ordnung sorgen.  OB Albrecht und Landrat-Stellvertreter Bauer erläuterten die prekäre Lage der Flüchtlingsunterbringung.

„Wir suchen händeringend nach jeder Unterkunftsmöglichkeit“, schilderte Bauer die Immobiliensuche angesichts des anhaltenden Zustroms. Umso mehr gelte die Einhaltung der Asylgesetze hieß es mit Blick auf eine nette Familie mit hübschen Kleinkindern, die sich im Schatten der imposanten Eiche aufhielt, welche 1997 als Dank für die damalige Bestandsgarantie der Autobahnpolizei von Bürgern gepflanzt worden war.

„Aus einem sogenannten sicheren Herkunftsland kommend hat diese Familie wohl kaum Aussicht auf Anerkennung“, stellte Skrobanek fest.Schwere Schicksale, geprägt von Armut und Diskriminierung, die einem unter die Haut gehen – und die trotzdem wieder ausreisen müssen.  „Das Herz könnte einem bluten. Waren es doch viele unserer Vorfahren, die als Wirtschaftsflüchtlinge in viele Länder, wie Amerika, Kanada, Australien usw. ausgewandert sind“, erinnerte  Skrobanek auch an die „Donauschwaben“, die sich bereits im 17. Jahrhundert  in Ungarn und Rumänien angesiedelt hatten.